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cento_an:1inc_clv

⬅️ CENTOLOGIAx 🔘 synANxxxxx ▫️ 1 TYPOSx ↖️ 1INCx ▫️ 1MEDx ▫️ 1NOVx ▫️ 1TER


1INC Clv

Incipit cum clive - ClivisIncipit. Die Sinnspitze folgt unmittelbar danach

knapp 350 x, davon 160 x im Kernrepertoire

Der Cento besteht im Kern aus 3 Teilen:
• Terz-Aufstieg „fa-la“ auf dem letzten Akzent,
• Clivis „re-do“, grundsätzlich drei Silben vor dem letzten Akzent,
• die beiden Binnensilben „fa“ und „sol“ zwischen Clv und Terz-Aufstieg.

◾️ Der TerzPes „fa-la“ wird bei PPO aufgeteilt. Dabei bekommt die Binnensilbe in den diastematischen Quellen einen zusätzlichen Durchgangston, den wir für eine jüngere Entwicklung halten. Den kPes in H verstehen wir als 'portamento' ohne bestimmten Anfangston, der, wenn tonhöhennotiert, unisonisch zum vorherigen Ton angeschlossen sein sollte, um das Etablieren einer eigenen Tonstufe, einer 'falschen Betonung' zu verhindern (vide 0802 Zw contra Wm !).
MR kompilziert die Situation noch durch plerosis: auf der Akzentsilbe steht sehr oft eine Clv „sol-fa“, die für die Binnensilbe wahrscheinlich „sol-la“ bewirkt. Wc geht mit MR mit.
Bei PO schreibt H den TerzPes beim ersten Mal (0014) mit quilisma, im Folgenden mit nkPes, mit 'sursum' (0079) oder 'altius' (0722) beim oberen Ton abgesichert, oder auch nicht (0033).
MR schreibt immer Quilisma (Pes quilismaticus, nicht Quilismascandicus!), was in der traditio occidentalis als Scandicus „fa-sol-la“ dargestellt wird (0033).

Argument für den unisonischen Pes-Anschluss: vide supra PO in H ! et:
0600 und 0719 schreibt H ein altius auf den oberen Ton des Pes. Das ist nur sinnvoll, wenn der obere Ton höher (altius) als normal (nächster Ton=Sekund) ist. Das celeriter in 0090 weist in die selbe Richtung. Zum Vergleich:
0893 anders das sursum beim unteren Ton. Soll das „sol“ den Sprachfluss verbreitern, sozusagen den nkTrc vorbereiten? 0682 beginnt normales 1INC clv, das altius bricht aber ab. Ebenso in 0683 und 0910 das sursum. 0967?a.m.!

◾️ Die Cliv „re-do“ kann zum Cephalicus reduziert sein (kein kleiner Nebenton!). Er unterbricht den Fluss den die Clv bewirken würde, staut, und gibt damit dem Wort vorher und/oder nachher mehr Gewicht.
0018ántequam) convenirent“ - „antequam) convenírent“.

◾️ 1INC Clv br (brevis) Wenn der Text zu kurz ist (nur ein wirklicher Akzent), entfallen die beiden Töne „fa“ und „sol“; die Clv steht dann unmittelbar vor dem letzten Akzent. Folgen noch weitere Akzente nach dem „letzten Akzent“, so stehen sie im Schatten dieses, e.g.: 0090 „egré-di-é-tur vír-ga“.

▪️ 1INC Clv +fa Längere Texte vor der Clv rezitieren auf „re“. Soll ein zusätzlicher Akzent vor der Clv berücksichtigt sein, so hebt sich die Silbe vor diesem Akzent zu „fa“ 1041 „Ait -tro ad la-tró-nem“.

▪️ clv cop Die verbindende Kraft der Clv kann auch am Ende des Cento, im Übergang zum nächsten eingesetzt werden (Clv copulans) 0917 „Accepto pa-ne ➙ iudas tradidit dominum“.

▪️ 1INC Clv oxyt Ist das letzte Wort auf der letzten Silbe betont : Oxytonon, so wird da „la“ erst hier erreicht.


Fließender Übergang zu1MED triv.

br1

br2


cento_an/1inc_clv.txt · Zuletzt geändert: 2023/08/20 16:01 von xaverkainzbauer