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grad:0520

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0520 OF Domine exaudiModus 3

0512OF 30524

OFV1V2

Domine exaudi / orationem meam * et clamor meus / ad te perveniat.

Der Text ist ein klassischer Chiasmus: Parallelismus membrorum: zweimal wird das Selbe mit anderen Worten gesagt: zweimal folgt auf einen Prädikat-Satzteil ein Subjekt/Objekt.
Domine exaudi / orationem meam *
ad te perveniat / clamor meus.
Nun sind aber die Teile kreuzweise gestellt: griechischer Buchstabe Chi = X : Chi-asmus = kreuzweise.
Domine exaudi / orationem meam *
et clamor meus / ad te perveniat,
Die Vertonung entspricht dem. Der Subjekt/Objekt-Teil ist mit der selben Melodie vertont.

Auch ansonsten ist dies OF ein Musterbeispiel für verschiedene Fragestellungen.

Folgt ein zweiter Turculus auf einen höheren „ex-au-di“ (hier la-si-la und sol-la-sol), so zieht der erste Torculus den Anfangston des folgenden an sich, er „frisst“ ihm den ersten Ton weg (neuma - phagein = Neumen fressen). Das kann in den adiastematischen Handschriften unterschiedlich notiert sein. Der „gefressene Ton“ wird meist als Liqueszenz am Ende des ersten Torculus notiert (L, Ch, A, Y, Kl), in jüngeren Quellen kann er auch völlig verschwinden, aufgefressen sein. Wir entscheiden uns den „gefressenen“ Ton in seiner ursprünglichen Position als initium debilis des zweiten Torculus zu notieren.

Zt wendet das OF in den 1.Modus

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grad/0520.1495904559.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/05/27 17:02 von xaverkainzbauer