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rp_indiv:7750

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rp_indiv:7750 [2023/01/29 09:38]
xaverkainzbauer
rp_indiv:7750 [2024/05/02 10:58] (aktuell)
xaverkainzbauer
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 === 1. Periode === === 1. Periode ===
  
-**[[cento_rp:cent_8a#f1|A]]** ▪️ +**[[cento_rp:cent_8a#if|A]]** ▪️ **8.Modus** 
-accentus finalis. incipiens cum **[[formulae:circulatio]] urgens**  +accentus incipiens et finalis. incipit cum [[formulae:circulatio]] urgens. \\ 
- +**[[cento_rp:cent_2o#mg_f|B]]** 
-**[[cento_rp:cent_2o#f|B]]** +accentus finalis. \\ 
-accentus finalis.  +Für diesen Text eignet sich der 2. Modus (de profundis) wenig. Es verwundert nicht, dass hier für den Cento A der 8. Modus (hilaris) verwendet wird. 
  
 === 2. Periode === === 2. Periode ===
- 
 **[[cento_rp:cent_2c#v|C]]** **[[cento_rp:cent_2c#v|C]]**
-variatio, incipit  [[cento_an:pr1_inc#inc_clv|1INC Clv-]] mit TrcPAR e.g. [[ant:0513]]. +variatio, cum [[neumen:neuma#trcpar|TrcPAR]] e.g. [[ant:0513]].\\ 
 +Individuelles Incipit mit [[formulae:trcres_mifa|TrcRes mi-fa]]. Das individuelle incipit erfordert den Oriscus (//io//-hannes"), um das Eintreten der CAD mega anzuzeigen.\\
 **[[cento_rp:cent_2d#p|D]]** **[[cento_rp:cent_2d#p|D]]**
-norm +pentasyllabica.\\
  
 === 3. Periode === === 3. Periode ===
- +**[[cento_rp:cent_2a#2inc|a]]** Einleitung durch 2INC asc\\\\
- +
-**[[cento_rp:cent_2a#2inc|a]]** Einleitung durch 2INC asc\\+
 **[[cento_rp:cent_2c#if|C]]** **[[cento_rp:cent_2c#if|C]]**
-accentus incipiens et finalis, "in //crú//-ce matrem //vír//-ginem" c.  +accentus incipiens et finalis, \\ 
- +**[[cento_rp:cent_2o#mn|F]]** 
- +cadentia minima.\\  
-**[[cento_rp:cent_2o#min|F]]** +**cursus** Die Betonung liegt zweifelsfrei auf <fc #4682b4>"vir-gí-ni"</fc> mit dem sehr beruhigendem Clm, der aber zuletzt akzentuierend zur Quart "fa" springt: ClmRes.
-mini, die Betonung liegt zweifelsfrei auf <fc #4682b4>"vir-gí-ni"</fc> mit dem sehr beruhigendem Clm, der aber zuletzt akzentuierend zur Quart "fa" springt: ClmRes.+
 Möglicherweise hat das mit dem [[cento_an:cursus]] zu tun:\\ Möglicherweise hat das mit dem [[cento_an:cursus]] zu tun:\\
 <fc #4682b4>"in //crú//-ce matrem //vír//-ginem"</fc> c. tardus\\ <fc #4682b4>"in //crú//-ce matrem //vír//-ginem"</fc> c. tardus\\
 <fc #4682b4>"vir-//gí//-ni commen-//dá//-vit"</fc>    c. trispondiacus.\\ <fc #4682b4>"vir-//gí//-ni commen-//dá//-vit"</fc>    c. trispondiacus.\\
-Der cursus velox auf den cursus tardus folgend klingt holperig. +cursus velox auf cursus tardus folgend klingt holperig.  
 +----------- 
 + 
 +● Hoch zu loben ist der heilige Johannes, \\ 
 +
der beim Abendmahl an der Brust des Herrn ruhte.
\\ 
 +Ihm, dem Unberührten, 
hat Christus am Kreuz seine jungfräuliche Mutter anempfohlen.\\ 
 +
V. Frau, siehe hier: Dein Sohn* 
zum Jünger aber: Siehe, hier deine Mutter. - 
Ihm. 
 +------- 
 + 
 +🔴  **Entwicklung vom 10.Jh ins 13.Jh** 
 +{{ :rp_indiv:7750_beatus_-_virgini.png?380|}}\\ 
 +**H** zeigt mit virga strata an, die Silben "**be**-atus" und "vir-**gi**-ni" führen zum "fa".\\ 
 +**MR** entspricht dem bei "beatus", aber versteht den Oriscus in H bei "vir-//gi//-ni" bereits als einen Ton, daher fügt er ein "mi" ein.\\ 
 +**T1** schreibt die beiden Quilismata, ihre Deutung bleibt offen, aber beide Oriscus haben sich bereits zum Ton verfestigt. Darüber hinaus setzt T1 die ersten beiden Töne der Neume "vir-//gi//-nis" einen Ton höher, um sie mit "fa" zu beginnen. (do-Revision). Bv widerspricht dem mit Oriscus auf "mi". \\ 
 +In **Bv** hat sich der Epiphonus (soll einen zweiten Ton unterdrücken) bereits zum Pes entwickelt (dessen //oberer// Ton "fa" liquesziert!).\\ 
 +In **Ka** sind die Quilismata längst ein Ton und die Rezitation "mi" ist grundsätzlich zum "fa" revidiert. "//be//-atus" führt wie die folgende Silbe bis zum "sol" und bei "vir-//gi//-ni" ist der erste Ton eine Bivirga (oder Oriscus?) "fa".\\ 
 +**Fo** und **Lc** stehen voll im Einfluss der do-Revision.\\ 
 +**Lc** weiß oft noch um das Quilisma als Hinweis auf ein größeres Intervall. Der Aufstieg "do-re-fa" am Beginn von "//be//-atus" muss in diesem Kontext verstanden werden. Einerseits ist das Quilisma zum Ton geworden "re", andererseits ist da ein Terzschritt nach oben "fa"
 + 
 +Jüngere Editionen haben sich in ihrem Melodieverständnis mit Hilfe der aquitanischen Quellen (Tol) inzwischen vom 12. + 13.Jh. in Richtung 11.Jh bewegt. Um sich weiter dem (möglichst) authentischen Choral (10., 9.Jh) zu nähern, ist eine genauere Beschäftigung mit Oriscus und Quilisma unerlässlich.  
 + 
 +Das ermöglicht die Restitution der Melodien aus den adiastematischen Quellen selbst und führt einen Schritt tiefer, als Benevent und Toledo reichen.  
 + 
  
  
  
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-===== commentarium ===== 
  
-<fc #ff0000>**B**</fc> Individuelles Incipit mit [[formulae:trcres_mifa|TrcRes mi-fa]]. Das individuelle incipit erfordert den Pressus, um die CAD mega anzuzeigen. 
rp_indiv/7750.1674985130.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/01/29 09:38 von xaverkainzbauer