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rp_indiv:7750

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rp_indiv:7750 [2022/06/29 11:12]
xaverkainzbauer
rp_indiv:7750 [2024/05/02 10:58] (aktuell)
xaverkainzbauer
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-====== 7750 ======+{%syn:title:ant:7750%}
 [[ant:7750|↖️]] ✔️ [[ant:7750|↖️]] ✔️
  
  
-=== 1.Periode ===+=== 1. Periode ===
  
-**[[cento_rp:cent_2a#nt|A]]** +**[[cento_rp:cent_8a#if|A]]** ▪️ **8.Modus** 
-non typos, beginnend mit einer **[[formulae:circulatio]] urgens** vom tiefen "la" her, die dem Cento K (katabasis) zugeordnet werden könnte und fortgesetzt mit\\ +accentus incipiens et finalis. incipit cum [[formulae:circulatio]] urgens\\ 
-**[[cento_rp:cent_2d#f|d]]** +**[[cento_rp:cent_2o#mg_f|B]]** 
-accentus finalis: <fc #4682b4>"Valde honorandus //ést//"</fc>, womit ein Periodenende suggeriert wirdTatsächlich beendet ist die Periode allerdings erst mit der Nennung des "sehr zu ehrenden"  Johánnes im nächsten Cento.+accentus finalis. \\ 
 +Für diesen Text eignet sich der 2. Modus (de profundis) wenig. Es verwundert nicht, dass hier für den Cento A der 8. Modus (hilaris) verwendet wird
  
-**[[cento_rp:cent_2o#f|B]]** +=== 2. Periode === 
-accentus finalis. Individuelles Incipit mit [[formulae:trcres_mifa|TrcRes mi-fa]]+**[[cento_rp:cent_2c#v|C]]** 
 +variatio, cum [[neumen:neuma#trcpar|TrcPAR]] e.g. [[ant:0513]].\\ 
 +Individuelles Incipit mit [[formulae:trcres_mifa|TrcRes mi-fa]]. Das individuelle incipit erfordert den Oriscus (//io//-hannes"), um das Eintreten der CAD mega anzuzeigen.\\ 
 +**[[cento_rp:cent_2d#p|D]]** 
 +pentasyllabica.\\
  
 +=== 3. Periode ===
 +**[[cento_rp:cent_2a#2inc|a]]** Einleitung durch 2INC asc\\\\
 +**[[cento_rp:cent_2c#if|C]]**
 +accentus incipiens et finalis, \\
 +**[[cento_rp:cent_2o#mn|F]]**
 +cadentia minima.\\ 
 +**cursus** Die Betonung liegt zweifelsfrei auf <fc #4682b4>"vir-gí-ni"</fc> mit dem sehr beruhigendem Clm, der aber zuletzt akzentuierend zur Quart "fa" springt: ClmRes.
 +Möglicherweise hat das mit dem [[cento_an:cursus]] zu tun:\\
 +<fc #4682b4>"in //crú//-ce matrem //vír//-ginem"</fc> c. tardus\\
 +<fc #4682b4>"vir-//gí//-ni commen-//dá//-vit"</fc>    c. trispondiacus.\\
 +cursus velox auf cursus tardus folgend klingt holperig. 
 +-----------
  
-=== 2.Periode ===+● Hoch zu loben ist der heilige Johannes, \\ 
 +
der beim Abendmahl an der Brust des Herrn ruhte.
\\ 
 +Ihm, dem Unberührten, 
hat Christus am Kreuz seine jungfräuliche Mutter anempfohlen.\\ 
 +
V. Frau, siehe hier: Dein Sohn* 
zum Jünger aber: Siehe, hier deine Mutter. - 
Ihm. 
 +-------
  
-**[[cento_rp:cent_2c#f2|C]]** +🔴  **Entwicklung vom 10.Jh ins 13.Jh** 
-accentus finalisIncipit  [[cento_an:pr1_inc#inc_clv|1INC Clv-]] mit TrcPAR+{{ :rp_indiv:7750_beatus_-_virgini.png?380|}}\\ 
 +**H** zeigt mit virga strata an, die Silben "**be**-atus" und "vir-**gi**-ni" führen zum "fa".\\ 
 +**MR** entspricht dem bei "beatus"aber versteht den Oriscus in H bei "vir-//gi//-ni" bereits als einen Ton, daher fügt er ein "mi" ein.\\ 
 +**T1** schreibt die beiden Quilismata, ihre Deutung bleibt offen, aber beide Oriscus haben sich bereits zum Ton verfestigt. Darüber hinaus setzt T1 die ersten beiden Töne der Neume "vir-//gi//-nis" einen Ton höher, um sie mit "fa" zu beginnen. (do-Revision). Bv widerspricht dem mit Oriscus auf "mi". \\ 
 +In **Bv** hat sich der Epiphonus (soll einen zweiten Ton unterdrücken) bereits zum Pes entwickelt (dessen //oberer// Ton "fa" liquesziert!).\\ 
 +In **Ka** sind die Quilismata längst ein Ton und die Rezitation "mi" ist grundsätzlich zum "fa" revidiert. "//be//-atus" führt wie die folgende Silbe bis zum "sol" und bei "vir-//gi//-ni" ist der erste Ton eine Bivirga (oder Oriscus?) "fa".\\ 
 +**Fo** und **Lc** stehen voll im Einfluss der do-Revision.\\ 
 +**Lc** weiß oft noch um das Quilisma als Hinweis auf ein größeres Intervall. Der Aufstieg "do-re-fa" am Beginn von "//be//-atus" muss in diesem Kontext verstanden werden. Einerseits ist das Quilisma zum Ton geworden "re", andererseits ist da ein Terzschritt nach oben "fa".
  
-**[[cento_rp:cent_2d#p|D]]** +Jüngere Editionen haben sich in ihrem Melodieverständnis mit Hilfe der aquitanischen Quellen (Tol) inzwischen vom 12. + 13.Jh. in Richtung 11.Jh bewegt. Um sich weiter dem (möglichst) authentischen Choral (10., 9.Jh) zu nähern, ist eine genauere Beschäftigung mit Oriscus und Quilisma unerlässlich.  
-norm+ 
 +Das ermöglicht die Restitution der Melodien aus den adiastematischen Quellen selbst und führt einen Schritt tiefer, als Benevent und Toledo reichen. 
  
  
-=== 3.Periode === 
  
  
-**[[cento_rp:cent_2a#2inc|a]]** Einleitung durch 2INC asc\\ 
-**[[cento_rp:cent_2c#if|C]]** 
-accentus incipiens et finalis, "in //crú//-ce matrem //vír//-ginem" c.  
  
  
-**[[cento_rp:cent_2o#min|F]]** 
-mini, die Betonung liegt zweifelsfrei auf <fc #4682b4>"vir-gí-ni"</fc> mit dem sehr beruhigendem Clm, der zuletzt akzenzierend zur Quart "fa" springt: ClmRes. 
-Möglicherweise hat das mit dem [[cento_an:cursus]] zu tun:\\ 
-"in //crú//-ce matrem //vír//-ginem" c. tardus\\ 
-"vir-//gí//-ni commen-//dá//-vit"    c. trispondiacus.\\ 
-Der cursus velox auf den cursus tardus folgend klingt holperig.  
  
rp_indiv/7750.1656501178.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/06/29 11:12 von xaverkainzbauer