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erkenntnisse:erkenntnisse

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erkenntnisse:erkenntnisse [2023/09/27 10:40]
xaverkainzbauer
erkenntnisse:erkenntnisse [2024/04/08 15:21] (aktuell)
xaverkainzbauer [status quo]
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 Die **Melodie**, der Sprach//bogen// ist nur eine Seite der Medaille. \\ Die **Melodie**, der Sprach//bogen// ist nur eine Seite der Medaille. \\
-Der Sprachstress, der //Rhythmus//, die **Artikulation**  der Texte, wie er in den Neumen von St.Gallen und durch Laon bestätigt ablesbar ist, wurde bisher kaum oder gar nicht in den neueren Editionen berücksichtigt. Immer noch ist der solesmenser Aequalismus und das Notenbild des GR (hervorgehoben ist immer der //erste// Tonin unseren Köpfen vorherrschend. Das logische "a priori" des Jahres 1908: Alle Töne sind gleich lang (Zählmethode), jede Neume beginnt mit der ersten Note (L.Agustoni), die "ewige Melodie" der Romantik befällt auch den "cantus gregorianus", denn er ist ja, zwar liturgísche, aber **Musik**. Das Reden über den cantus gregorianus sollte jedoch immer mit dem Satz beginnen: "Gregorianik ist //nicht// Musik, sie ist **Sprachkunst**" und muss sich deshalb von jedem musikalischen a priori, vor allem dem des endenden 19.Jh. absetzen. +Der //Rhythmus//, derSprachstress, die **Artikulation**  der Texte, wie er in den Neumen von St.Gallenund durch Laon bestätigtablesbar ist, wurde bisher kaum oder gar nicht in den neueren Editionen berücksichtigt. Immer noch ist der solesmenser Aequalismus und das Notenbild des GRhervorgehoben ist immer der //erste// Tonin unseren Köpfen vorherrschend. Das logische "a priori" des Jahres 1908: Alle Töne sind gleich lang (Zählmethode), jede Neume beginnt mit der ersten Note (L.Agustoni), die "ewige Melodie" der Romantik befällt auch den "cantus gregorianus", denn er ist ja, zwar liturgísche, aber **Musik**. Das Reden über den cantus gregorianus sollte jedoch immer mit dem Satz beginnen: "Gregorianik ist //nicht// Musik, sie ist **Sprachkunst**" und muss sich deshalb von jedem musikalischen a priori, vor allem dem des endenden 19.Jh. absetzen. 
  
 Mit dem Graduale novum (GrN) steht uns eine Edition zur Verfügung, die die "Melodie" im Sinne der ältesten Quellen treu restituiert. Die Frage nach der **Artikulation**, dem "Rhythmus" ist, aus welchen Gründen auch immer, völlig ausgeklammert. Ein "Graduale authenticum" muss sich auch dieser Frage stellen, und aus diesem Blickwinkel die übliche Quadratnotation systematisch ändern. Dabei ist die Überwindung des Aequalismus das Hauptproblem. Verbaliter haben wir uns von ihm getrennt, de facto huldigen wir ihm weiter, nicht zuletzt wegen der formativen Kraft der faktisch benützten Editionen.  Mit dem Graduale novum (GrN) steht uns eine Edition zur Verfügung, die die "Melodie" im Sinne der ältesten Quellen treu restituiert. Die Frage nach der **Artikulation**, dem "Rhythmus" ist, aus welchen Gründen auch immer, völlig ausgeklammert. Ein "Graduale authenticum" muss sich auch dieser Frage stellen, und aus diesem Blickwinkel die übliche Quadratnotation systematisch ändern. Dabei ist die Überwindung des Aequalismus das Hauptproblem. Verbaliter haben wir uns von ihm getrennt, de facto huldigen wir ihm weiter, nicht zuletzt wegen der formativen Kraft der faktisch benützten Editionen. 
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 Graduale novum Graduale novum
  
 +===== romantische Breite - artikulatorischer Fluss =====
 +
 +Diskurs mit GJ
 ------------------------------------------------------ ------------------------------------------------------
  
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 Jedes Forschen an mittelaterlichen Fakten ist erschwert durch die grundsätzlich andere Denkweise des Mittelalters gegenüber der Neuzeit.  Jedes Forschen an mittelaterlichen Fakten ist erschwert durch die grundsätzlich andere Denkweise des Mittelalters gegenüber der Neuzeit. 
  
-Die Neuzeit (zuletzt auch der Computer) <fc #ff0000>**definiert**</fc>, grenzt ab, seziert das Detail, zwingt zu einem\\+Die Neuzeit (zuletzt auch der Computer) <fc #ff0000>**definiert**</fc>, grenzt ab, seziert bis ins Detail, zwingt zu einem\\
 <fc #ff0000>//entweder - oder//</fc>.\\ <fc #ff0000>//entweder - oder//</fc>.\\
-Das Mittelalter, Gedächtniskultur, kaum schriftliche Stützen, <fc #ff0000>**assoziiert**</fc>, lässt die Gedanken frei, nicht ungeordnet, folgen, führt zu einem\\ +Das Mittelalter, Gedächtniskultur, kaum schriftliche Stützen, <fc #ff0000>**assoziiert**</fc>, lässt die Gedanken frei  folgen, nicht ungeordnet aber frei von entweder - oder, führt zu einem\\ 
 <fc #ff0000>//sowohl - als auch//</fc>.\\ <fc #ff0000>//sowohl - als auch//</fc>.\\
  
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 [[ant:7042]] Gf [[ant:7042]] Gf
  
 +[[ant:0090]] <fc #4682b4>"//óm//-nis"</fc> 'sursum'
      
      
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 [[ant:7786]] §opprimamus" und "homicidae". [[ant:7786]] §opprimamus" und "homicidae".
 +
 +0855 <fc #4682b4>"//fir//-mat"</fc> 'sursum parvulum' kann nur al Hinweis auf den Tritonus gelesen werden (pravulum = nicht zum "do"). Das "si" steht im Sog der Bivirga "do", ist also zu treffen. Die Folgestelle <fc #4682b4>"semen"</fc> ist zu diskutieren. Führt der Pes <fc #4682b4>"//e//-ius"</fc> zum "do"?
 ===== Gegenprobe ===== ===== Gegenprobe =====
  
erkenntnisse/erkenntnisse.1695811235.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/09/27 10:40 von xaverkainzbauer