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rp_indiv:7605

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rp_indiv:7605 [2023/03/07 07:30]
xaverkainzbauer
rp_indiv:7605 [2023/03/07 09:14]
xaverkainzbauer
Zeile 26: Zeile 26:
 **[[cento_rp:cent_6o#i|F]]** ▪️ **[[cento_rp:cent_6o#i|F]]** ▪️
 accentus incipiens. accentus incipiens.
 +
  
  
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 **[[cento_rp:cent_1o#mg|F]]** **[[cento_rp:cent_1o#mg|F]]**
 cadentia mega. cadentia mega.
 +
 +-----------
 +
 +===== commentarium =====
 +
 +Das RP im 1. Modus (severus, sachlich) wendet sich dreimal zum 6.Modus (fromm, heiter, naiv, lichtdurchflutet). Die Aussage Petri "tu es christus" ( cento 6Ω in positio D ) kann kaum anders vertont sein.
 +
 +
 +
 +<fc #ff0000>**A**</fc> 
 +Sinnspitze ist <fc #4682b4>"ésse"</fc>: "quem dí-cunt homines **és**-se", mit [[neumen:neuma#trcpar|TrcPAR]] vorbereitet und [[formulae:circulatio]] ausgebreitet.\\
 +Die beiden stropischen Pes-Bewegungen an Stelle des PesSbp, der eine Behauptung ausdrücken würde, zeigen die Unbestimmtheit der Frage.
 +
 +<fc #ff0000>**D**</fc> 
 +Das incipit des Cento 6Ω "tu es chrístus" kumuliert Akzente. Sicher ist "chrístus der Hauptakzent (Episem), aber die [[neumen:neuma#trcfin|TrcFIN]] (dt.: WortendeTorculus) machen "tú" und "chrístus" zuim Akzent. Dazu kommt die Ausbreitung (trc) des Wortendes, dadurch ist auch dieses betont: "tú és chrístús".
 +Bemerkenswert ist der nk Anstieg der CAD mega !
 +
  
  
 +<fc #ff0000>**E**</fc> 
 +Der Cento A in positio E beginnt mit [[formulae:alloq#alloquium]], das erzwingt die Betonung "//ét//ego".
  
 +<fc #ff0000>**Y1**</fc> 
 +Der Aufstieg "do-re-fa" gehört nicht zum RP-Repertoire, ist aber konstitutiv für die OFF-Psalmodie des 2. und 8. Modus.
  
 +<fc #ff0000>**Y2**</fc> 
 +Der accentus finalis betrifft nicht "petram", sondern "hánc". Der [[neumen:neuma#trcpar|TrcPAR]] bestätigt das.
  
 +<fc #ff0000>**F2**</fc> 
 +Der kühne Sext-Sprung nach unten ist durch Bv und Wc belegt und entsteht, indem "aedifica-//bo ecclesiam//"  den "do-re-fa"-Aufstieg von "//quia tu es//" zitiert.
  
 +auch Gf schreibt so, Sandhofe (NR) allerdings hält sich an die jüngeren Quellen der 2. Gregorianik und folgt somit den Kompositionsregeln der Palestrinazeit und des Gradus ad parnassum: ein Sprung nach unten darf nie größer seine als eine Quint. \\
 +Die Kompositionsvorstellungen des Hochmittelalters bis in die Barockzeit gelten //nicht// für eine authentische Gregorianik. Das sollte ein neues Licht werfen auf die superfluente Benützung des si-be-molle (Tritonusphobie !?) bei Gf.
rp_indiv/7605.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/06 08:04 von xaverkainzbauer