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neumen:litterae [2021/07/20 15:29] xaverkainzbauer [weitere Buchstaben und Kombinationen] |
neumen:litterae [2024/02/15 11:49] (aktuell) xaverkainzbauer [e] |
| [[neumen:semiologia|⬅️]] **SEMIOLOGIA**<fc #ffffff>x</fc> |
====== Litterae significativae ====== | ====== Litterae significativae ====== |
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Die Zusatzbuchstaben sind angeblich im 9.Jh durch den römischen Mönch Romanus(!) ins Frankenreich gebracht worden, daher ihre Bezeichnung als "Romanus-Buchstaben". Die Litterae significativae gehören zu den adiastematischen Handschriften und werden exzessiv in den St.Galler Handschriften benützt (Hartker). | Die Zusatzbuchstaben sind angeblich im 9.Jh durch den römischen Mönch Romanus(!) ins Frankenreich gebracht worden, daher ihre Bezeichnung als "Romanus-Buchstaben". Die Litterae significativae gehören zu den adiastematischen Handschriften und werden exzessiv in den St.Galler Handschriften benützt (Hartker). |
In den Quellen des Messrepertoires verwenden Laon und Chartres die litterae significativae ebenfalls, aber seltener als St.Gallen (Einsiedeln, Cantatorium etc.); Mont Renaud kennt sie nicht (kaum). | In den Quellen des Messrepertoires verwenden Laon und Chartres die litterae significativae ebenfalls, aber seltener als St.Gallen (Einsiedeln, Cantatorium etc.); Mont Renaud kennt sie kaum. |
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Ihre Einteilung in //melodisch// relevante und //artikulatorisch// relevante "litterae"/Buchstaben ist problematisch, da die Verwendung der Buchstaben vielschichtig ist. | Ihre Einteilung in //melodisch// relevante und //artikulatorisch// relevante "litterae"/Buchstaben ist problematisch, da die Verwendung der Buchstaben vielschichtig ist. |
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| Was die litterae können und sollen, ist [[ant:1737]] ein schönes Beispiel. |
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Bei der Clivis ermöglicht es, drei Kategorien darzustellen: kurrent (mit c), mittlerer Wert (ohne Zusatz), nicht kurrent (episemiert). Während der grundsätzlich impulsive Pes mit zwei Kategorien auskommt, kurrent (rund in H - verbunden in MR) oder nicht kurrent (eckig in H - unverbunden in MR), wird die grundsätzlich ruhige Clivis in drei Kategorien dargestellt: die normale Form stellt den mittleren Wert dar, episemiert ist die Clivis nicht kurrent, soll die Clivis flüssig gesungen werden, bekommt sie ein "c" = celeriter. In circa einem Drittel der Fälle hat die Clivis diese Form. MR kennt diese Unterscheidungen nicht, es gibt nur eine einzige Graphie der Clivis. | Bei der Clivis ermöglicht es, drei Kategorien darzustellen: kurrent (mit c), mittlerer Wert (ohne Zusatz), nicht kurrent (episemiert). Während der grundsätzlich impulsive Pes mit zwei Kategorien auskommt, kurrent (rund in H - verbunden in MR) oder nicht kurrent (eckig in H - unverbunden in MR), wird die grundsätzlich ruhige Clivis in drei Kategorien dargestellt: die normale Form stellt den mittleren Wert dar, episemiert ist die Clivis nicht kurrent, soll die Clivis flüssig gesungen werden, bekommt sie ein "c" = celeriter. In circa einem Drittel der Fälle hat die Clivis diese Form. MR kennt diese Unterscheidungen nicht, es gibt nur eine einzige Graphie der Clivis. |
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===== cm ===== | === cm === |
<fc #4682b4>celeriter mediocriter</fc> | <fc #4682b4>celeriter mediocriter</fc> |
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relativiert, in [[ant:7677]] "cynamomum" das Episem auf der Clivis am Wortende. | relativiert, in [[ant:7677]] "cynamomum" das Episem auf der Clivis am Wortende. |
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| === cv === |
| <fc #4682b4>celeriter valde</fc> |
| [[grad:0707]] |
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|x | | exspectare | abschließen, stark gliedern | [[ant:0030]], [[ant:0048]], [[ant:0004]] | [[ant:0059]], [[ant:1552]] | | |x | | exspectare | abschließen, stark gliedern | [[ant:0030]], [[ant:0048]], [[ant:0004]] | [[ant:0059]], [[ant:1552]] | |
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| statim: claude et subito procede |
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===== e ===== | ===== e ===== |
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<fc #4682b4>aequaliter</fc> | <fc #4682b4>equaliter</fc> |
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**e** equaliter [[ant:0045]], [[ant:0336]], | **e** equaliter [[ant:0045]], [[ant:0336]], |
[[ant:0518]] "repertus est vidi" | [[ant:0518]] "repertus est vidi" |
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| CO [[grad:0616]] "iu-//bi-la//-tionis"; //"di//-cam" |
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sehr oft ist das aequaliter auch bloß Signal für den Cento-Wechsel [[ant:7081]]. | 🔴 sehr oft ist das aequaliter auch Signal für den Cento-Wechsel [[ant:7081]], [[ant:7639]] "nunc dimittis **-e-** servum tuum".\\ |
| [[grad:0039]] <fc #4682b4>"//et ef//-fundam"</fc> |
| [[ant:1333]]<fc #4682b4>"et ab invicem / non sunt separati</fc> |
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| e.g.: [[grad:0143]] <fc #4682b4>"narrant populi</fc> 'e' <fc #4682b4>et laudem"</fc> das 'equaliter' ist als Melodiehinweis überflüssig: zwei Tractui nebeneinander müssen gleich hoch sein, aber hier ist der INCIPIT-Cento zu Ende. |
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===== e i ===== | ===== e i ===== |
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<fc #4682b4>aequaliter inferius</fc> | <fc #4682b4>equaliter inferius</fc> |
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[[grad:1053]] "Ibi" Anschluss an das vorhergehende "alleluia" , das auf "mi" endet. Ein Hinweis auf den folgenden QuintPes "re-la". Das "re" ist gleich hoch dem "mi", aber tiefer! Entgegen der verbreiteten Eröffnung mit "sol" (Kl, A, Bv35). | [[grad:1053]] "Ibi" Anschluss an das vorhergehende "alleluia" , das auf "mi" endet. Ein Hinweis auf den folgenden QuintPes "re-la". Das "re" ist gleich hoch dem "mi", aber tiefer! Entgegen der verbreiteten Eröffnung mit "sol" (Kl, A, Bv35). |
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==== Comb + m ==== | ==== m ==== |
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cf.: RP[[ant:7383]] "noli //ti//-mere" + "de-//us// meus" | cf.: RP[[ant:7383]] "noli //ti//-mere" + "de-//us// meus" |
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| RP 63x, AN 8x, GR-Repertoire 6x, |
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=== vol === | === vol === |