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modus:octoechos

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modus:octoechos [2016/10/29 19:15]
xaverkainzbauer
modus:octoechos [2024/02/22 09:00] (aktuell)
xaverkainzbauer [Ambitus]
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 +[[:start|⬅️]] **START**<fc #ffffff>x</fc>
 +[[modus:0modi|▫️]] <fc #555555>MODOLOGIA</fc><fc #ffffff>x</fc>
 +[[2_urmodi|▫️]] <fc #555555>2 Urmodi</fc><fc #ffffff>x</fc>
 +[[cantillatio:cantillatio|▫️]] <fc #555555>Cantillatio</fc><fc #ffffff>x</fc>
 +[[4_hauptmodi|▫️]] <fc #555555>4 Hauptmodi</fc><fc #ffffff>x</fc>
 +▪️ Octoechos<fc #ffffff>x</fc>
 +[[modus:tonoi|▫️]] <fc #555555>Tonoi</fc>
 +------------------
 +
 ====== Octoechos ====== ====== Octoechos ======
  
-Die Einteilung des Repertoires in 8 Töne, der Octoechos, wurde wahrscheinlich durch Musikermönche, die im 8. Jh vor dem Ikonoklasmus aus Byzanz fliehen mussten ins Frankenreich vermittelt. Der Octoechos ist also ein nachträglich über ein schon vorhandenes Repertoire gestülptes theoretisches System. +Die Einteilung des Repertoires in 8 Töne, der Octoechos, wurde wahrscheinlich durch Musikermönche, die im 8. Jhvor dem Ikonoklasmus aus Byzanz fliehen musstenins Frankenreich vermittelt. Der Octoechos ist also ein nachträglich über ein schon vorhandenes Repertoire gestülptes theoretisches System.\\
 Daraus resultieren Brüche und Unebenheiten. Daraus resultieren Brüche und Unebenheiten.
  
-Die Psalmodie und die Antiphon müssen nicht den selben Melodieverlauf haben. Es ist zwischen +Die Psalmodie und die Antiphon müssen nicht denselben Melodieverlauf haben. Es ist zwischen 
 Tonus (Psalm-Ton) und Modus (die Art der Antiphon) zu unterscheiden. Tonus (Psalm-Ton) und Modus (die Art der Antiphon) zu unterscheiden.
  
 Das Repertoire ist im gesamten dreigeteilt: Das Repertoire ist im gesamten dreigeteilt:
-Ein Drittel der Antiphonen sind im 8.Modus, +Ein Drittel der Antiphonen sind im 8. Modus, 
-ein Drittel der Antiphonen sind im 1.Modus,+ein Drittel der Antiphonen sind im 1. Modus,
 2. bis 7. Modus bilden zusammen das dritte Drittel. 2. bis 7. Modus bilden zusammen das dritte Drittel.
  
 Den <fc #540387>1. Modus</fc> und den <fc #DE523F>8. Modus</fc> könnte man in ihrer Stimmungsaussage, in ihrem emotionalen Gehalt als die Modi der **Distanz** und der **Nähe** nennen. Den <fc #540387>1. Modus</fc> und den <fc #DE523F>8. Modus</fc> könnte man in ihrer Stimmungsaussage, in ihrem emotionalen Gehalt als die Modi der **Distanz** und der **Nähe** nennen.
  
-<fc #540387>1.Modus</fc> höfliche Distanz, sachlich  „severus,+<fc #540387>1. Modus</fc> höfliche Distanz, sachlich ("severus")entspricht der subtonalen Kantillation.
  
-<fc #DE523F>8.Modus</fc> freundlich, heiter        hilaris.+<fc #DE523F>8. Modus</fc> freundlich, heiter         ("hilaris"), entspricht der subsemitonalen Kantillation.
  
-**Tetrachord** Kern aller mittelalterlichen Musiktheorie ist der Tetrachord , der Quarttonraum, die 4 fallenden Töne.  +**Tetrachord** Kern aller mittelalterlichen Musiktheorie ist der Tetrachord, der Quarttonraum, die 4 fallenden Töne.\\ 
-Aus ihnen läßt sich alle weitere Tonalität erklären.+Aus ihnen lässt sich alle weitere Tonalität erklären.
  
 do  si  la  sol do  si  la  sol
  
-Adam von Fulda 1545-1505+Adam von Fulda (1445–1505)
  
   Omnibus est Primus, sed est Alter tristibus aptus;   Omnibus est Primus, sed est Alter tristibus aptus;
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   Septimus est iuvenum, sed Postremus sapientum.   Septimus est iuvenum, sed Postremus sapientum.
  
-  Ist der erste für alle, schickt sich zur Trauer der zweite +Ist der erste für **alle**, schickt sich zur **Trauer** der zweite.\\ 
-  Ist der dritte zornig, so sagt man vom vierten er schmeichle. +Ist der dritte **zornig**, so sagt man vom vierten er **schmeichle.**\\ 
-  Gib den fünften den Fröhlichen, den sechsten den Frommen, +Gib den fünften den **Fröhlichen**, den sechsten den **Frommen,**\\ 
-  gib den siebten der Jugend und den letzten den Weisen.+gib den siebten der **Jugend** und den letzten den** Weisen.** 
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 +Was wir heute unter Gregorianischem Choral verstehen, ist der von den Franken überarbeitete römische Choral, wie er ab 754 bis etwa 840 im Frankenreich geformt wurde. Die gängige Rezeption lebt aber eher von der zweiten Gregorianik und dem "gregorianischen Historismus" (vide Pothier contra Mocquereau). 
 + 
 +====== Tetrachord ====== 
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 +====== Ambitus ====== 
 + Nach der Musiktheorie des Hochmittelalters erklingt dieser tonale 'Urgrund' nie wirklich, 
  
 +Der 'tiefste' Ton des Tonraums kann noch unterschritten sein mit **Γ** ,  cf.: [[ant:7482]]E, [[ant:7219]]Y. Die Notenschreiber des 19.Jahrhunderts verwenden Schlüsselwechsel, um dieses Skandalon zu beseitigen. \\
  
-Was wir heute unter Gregorianischem Choral verstehen, ist der von den Franken überarbeitete römische Choral, wie er ab 754 bis etwa 840 im Frankenreich geformt wurde. Die gängige Rezeption lebt aber eher von der zweiten Gregorianik und der "zu spät Gregorianik" (Pothier contra Mocquereau). 
  
 +Buchstabennotation in Mp
modus/octoechos.1477768544.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/04/17 20:30 (Externe Bearbeitung)