Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


gr_indiv:0002

0002

↖️
GT 15
BzG 21/30 - GrN 3

Das Deckblatt vieler codices ist im Laufe der Jahrhunderte Souvenirjägern oder anderen Katastrophen zum Opfer gefallen; die Quellenausbeute für diesen IN ist daher mager. Das alte (falsche) Vorurteil, ein Cephalicus habe immer eine kleine Nebennote zu haben, führte lange Zeit zum fruchtlosen Diskurs, ob das postulierte tiefe „do“ zur Silbe „Ad“, zur Silbe „te“ oder zu beiden gehört. Es gibt kein „do“. Kl + Mp, die mit „sol“ beginnen, springen nur bis „re“ ab, das recht liqueszenzfreudige Zt ist hier ebenfalls sehr zurückhaltend.

Die Silbe „te“ ist in L, Ch, Ang, Y, Mp eine Eintonneume „fa“, in der St.Galler Tradition ein kPes (initio debilis?!), dessen erster Ton kaum eine fixe Tonhöhe hat, sondern lediglich ein Portamento zum „fa“ hin ist. So bleibt Y als einziger Zeuge (A+Bv fehlen) für dieses Incipit. Das „do“ in GR und GrN ist ein Irrtum des 19.Jahrhunderts, ins 21. weitergeschleppt.

In E fehlt die erste Seite. Unsere Neumen sind dem Tableau entsprechend synthetisch hergestellt.

gr_indiv/0002.txt · Zuletzt geändert: 2023/11/18 14:27 von xaverkainzbauer