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ant:0091

🔘 IN GR TR AL OF CO xxxxx 1️⃣ 2️⃣3️⃣ 4️⃣ 5️⃣ 6️⃣ 7️⃣ 8️⃣ xxxxx AN RP IV alia


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0091 AN Rorate caeli desuperModus Q

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0089AN Q0092

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Rorate caeli desuper / et nubes pluant iustum /
aperiatur terra / et germinet salvatorem.

QINC 3acc celeriter
QMED statim
QNOV „terra“ Clv reductus ad cephalicum: „térra“ verbum acutum est.
QTER „si / sa“

Ungewöhnlich ist der Absprung zum „re“ am Schluss der Antiphon:
„sál-va-torem“. Das „re“ betont rückwirkend das Morphem „sál-vatorem“ und korreliert mit „terra“. Aus der Finalisebene, dem Boden der Antiphon (terra / -vatorem), erwächst der „sál“-vator.
In diesem Kontext ist auch das „fa“ bei „plu-ant„zu verstehen; der Unterschwung unter die Kadenzebene „sol“ ist logisch und bildhaft.
„germi-net kann nur „si“ sein mit Tol, Bv und Lc! Um es zynisch zu formulieren: die Virga Jesse ist kräftig genug einen Ganzton zu steigen. Die mystische Trübheit des 12., 13. und 19. Jahrhunderts passt nicht zu diesem Text. Warum sollte auch das bereits etablierte „si“ („aperia-tur“) verlassen/verändert werden.

Wichtig ist, die beiden litterae zu beachten: 'celeriter' lässt keine Gliederung zwischen erstem und zweitem Cento zu. „statim“ verlangt einen Abschluss der ersten Zeile, aber lässt kein meditierendes Verweilen zu. Die Antiphon treibt weiter, ist emotional hoch geladen und gleichzeitig doch schlicht.


ant/0091.txt · Zuletzt geändert: 2023/10/26 19:23 von xaverkainzbauer