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xaverkainzbauer
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xaverkainzbauer
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-[[grad:0017|IN]] [[grad:0174|GR]] [[grad:0458|TR]] [[grad:0325|AL]] [[grad:0480|OF]] [[grad:0603|CO]] [[0001|1️⃣]] [[0019|2️⃣]] [[0034|3️⃣]] [[0041|4️⃣]] [[0006|5️⃣]] [[0158|6️⃣]] [[0007|7️⃣]] [[0004|8️⃣]]+[[cento:centologia#centones_antiphonarum|🔘]] [[grad:0017|IN]] [[grad:0174|GR]] [[grad:0465|TR]] [[grad:0325|AL]] [[grad:0480|OF]] [[grad:0603|CO]]  
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 **<fc #BD0C11>AN</fc>** [[7009|RP]] [[9862|IV]]  [[alia:alia|alia]] **<fc #BD0C11>AN</fc>** [[7009|RP]] [[9862|IV]]  [[alia:alia|alia]]
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-[[6628]] ⟽ **[[cento_an:0centones#centones_antiphonarum|AN 1]]** ⟾ [[0014]]+[[6628]] ⟽ **[[cento_an:1typ|AN 1]]** ⟾ [[0014]] 
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 +[[5332]] ⟽ **[[cento_an:1typ|1 TYP]]** ⟾ [[0018]]
  
 {%syn:analyse:ant:0001%} {%syn:analyse:ant:0001%}
  
   Ecce nomen domini / vénit de loginquo /    Ecce nomen domini / vénit de loginquo / 
-  et claritas eius replet órbem terrarum.+  et claritas eius  / replet órbem terrarum.
  
-[[5332]] ⟽ **[[cento_an:pr1_typos|1 TYPOS]]** ⟾ [[0018]] +Der aus drei Bibelstellen kompilierte Text (Is 30,27; Lc 2,9; Sap 1,7) eröffnet das ganze Kirchenjahr. Dem entsprechend ist der Text in klassischer Vierteiligkeit und dem 1TYPOS zugeteilt:
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-Der aus drei Bibelstellen kompilierte Text (Is 30,27; Lc 2,9; Sap 1,7) bildet die Überschrift über das ganze Kirchenjahr. Dem entsprechend ist er ein Text in klassischer Vierteiligkeit, ein Typos Protus authenticus: +
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-**[[cento_an:pr1_inc#inc_clv|1INC Clv]]** Incipit cum clive, Dieser Cento führt vom //re// zum //la//, die Hauptaussage folgt unmittelbar. +
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-Das INC Clv (Incipit cum clive) eröffnet die meisten Antiphonen des Protus authenticus (PR1). Der augmentative Cephalicus auf "no-//men//" rundet einerseits das Wort "nomen" im nachhinein ab und macht es daher etwas wichtiger, andererseits staut er vor dem nächsten Wort "dómini" und verstärkt auch dieses. +
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-**[[cento_an:pr1_med#med_mdt|1MED mdt]]** Hauptaussage "venit" auf "sa" (?!) steigt zur Mediatio (Mittelkadenz?) "sol" ab. +
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-Die Mediatio, das Ende des ersten Halbverses, trägt die Sinnspitze der Antiphon "vénit" und führt zur Mittelkadenz (Mediatio, Asteriscus). Hier setzt der "Komponist" alles ein, was gut und teuer ist. Entgegen der Normalform steigt die Sinnspitze zum do und begrüßt den, **der da kommt** mit +
  
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 +**[[cento_an:1inc_clv|1INC Clv]]** Incipit cum clive, Dieser Cento führt vom //re// zum //la//, die Hauptaussage der Antiphon folgt unmittelbar darauf: "//vé//nit". Das INC Clv eröffnet die meisten Antiphonen des Protus authenticus (PR1). Der augmentative Cephalicus auf "no-//men//" rundet einerseits das Wort "nomen" im nachhinein ab und macht es daher etwas wichtiger, andererseits staut er vor dem nächsten Wort "dómini" und verstärkt auch dieses.\\
  
- +**[[cento_an:1med_typ|1MED typ]]** Die Mediatio, das Ende des ersten Halbverses, trägt die Sinnspitze der Antiphon "vénit", üblicherweise auf "sa", und führt zur Mittelkadenz auf "sol" (Mediatio, Asteriscus). In dieser Antiphon setzt der "Komponist" alles ein, was gut und teuer ist. Entgegen der Normalform steigt die Sinnspitze zum do und begrüßt den, //der da kommt// mit\\  
-**[[neumen:neuma#applicatio|NMA appl]]** (applicatio = Zuwendung, in der barocken Figurenlehre die Circulatio). Die Endsilbe des Schlüsselwortes "ve-//nit"// wird mit dem Torculus der Wortartikulation (Wortendetorculus **TrcWA**) abgerundet. "de longinquo" "von weither" wird ebenfalls aufgewertet +[[formulae:circulatio]] (im 1.Modus durchaus als applicatio = Zuwendung zu verstehen). Die Endsilbe des Schlüsselwortes "ve-//nit"// wird mit dem Torculus der Wortartikulation [[neumen:neuma#trcfin|TrcFIN]] abgerundet. "de longinquo" "von weither" wird ebenfalls aufgewertet: 
- +[[formulae:pecl|TorCl]]  - cf. [[ant:2002]]\\ 
-**[[cento_an:pr1_fml#fml_pecl|FML PeCl]]**, eine etwas größere Form Torculus mit (Trc) und Clivis (Clv) sind über Pes+Virga gestülpt. +
- +
-**[[cento_an:pr1_med#med_nov|1MED nov]]** Neuanfang (Reintonatio) führt vom "sol" zum "fa"+
- +
-Die Reintonatio NEO ist wieder schlicht, nur der Cephalicus "**é**-ius" gibt dem Wort mehr Gewicht und der Pes auf der Endsilbe, am Ende des Cento, verweist weiter, macht Doppelpunkt. Die übliche Erklärung des Pes quassus weist ihm eine "Strebetendenz" zu. An dieser Stelle muss sich der Pes aber eher zurücknehmen, um dem Folgenden nicht im Weg zu stehen. Die Erklärung als Zeichen für den Centoübergang kommt der konkreten Sprechsituation näher.+
  
 {{ :ant:0001_comm2.png?300|}}  {{ :ant:0001_comm2.png?300|}} 
  
 +**[[cento_an:1nov_typ|1NOV typ]]**  Neuanfang (Reintonatio) führt vom "sol" zum "fa". Die Reintonatio ist  schlicht, nur der augmentative Cephalicus "//é//-ius" gibt dem Wort mehr Gewicht. Der \\
 +[[neumen:oriscus:oriscus#pes|~Pes]] (Pes quassus) am Ende des Cento führt von seinem eigentlichen Zielton "fa" weg, das verhindert eine beruhigende, abschließende Wirkung und führt weiter, [[formulae:colon]] (Doppelpunkt).\\
  
-**[[cento_an:pr1_ter#ter_penult|1TER penult]]** endet auf der Finalis "re". +**[[cento_an:1ter_penult|1TER penult]]**  endet auf der Finalis "re". Die TER penult, die Finalformel für Texte mit Betonung auf dem vorletzten Akzent, ist hier richtig: "replet //ór//bem terrarum" = "erfüllt die //gánze// Welt". Die Clivis auf "re-//plet//" beschleunigt den Text auf den Akzent hin, der Cephalicus auf "//ter//-rarum" lässt den letzten Akzent nicht ganz neben dem Hauptakzent auf der vorletzen Silbe untergehen. 
- +–––––––
-Die TER penult, die Finalformel für Texte mit Betonung auf dem vorletzten Akzent, ist hier richtig: "replet órbem terrarum" = "erfüllt die **gánze** Welt". Die Clivis auf "re-**plet**" beschleunigt den Text auf den Akzent hin,  der Cephalicus auf "**ter**-rarum" lässt den letzten Akzent nicht ganz neben dem Hauptakzent auf der vorletzen Silbe untergehen. +
  
  
ant/0001.1563802207.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/22 13:30 von xaverkainzbauer