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ant:1396

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ant:1396 [2019/05/10 19:51]
xaverkainzbauer
ant:1396 [2024/07/19 09:15] (aktuell)
xaverkainzbauer
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-[[grad:0017|IN]] [[grad:0174|GR]] [[grad:0458|TR]] [[grad:0325|AL]] [[grad:0480|OF]] [[grad:0603|CO]] [[0001|1️⃣]] [[0019|2️⃣]] [[0034|3️⃣]] [[0041|4️⃣]] [[0006|5️⃣]] [[0158|6️⃣]] [[0007|7️⃣]] [[0004|8️⃣]]+[[cento:centologia|🔘]] [[grad:0017|IN]] [[grad:0174|GR]] [[grad:0465|TR]] [[grad:0325|AL]] [[grad:0480|OF]] [[grad:0603|CO]]  
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 {%syn:analyse:ant:1396%} {%syn:analyse:ant:1396%}
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   Praeses dixit ad hippolytum  / factus es insipiens :    Praeses dixit ad hippolytum  / factus es insipiens : 
   ut nuditatem tuam / non erubescas.   ut nuditatem tuam / non erubescas.
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 +**[[cento_an:1med_triv|1MED triv]]**\\
 +**[[cento_an:1ter_de5|1TER de5]]** \\
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 +**[[cento_an:2inc_cadad4|2INC cad ad4]]** +\\
 +**[[cento_an:1ter_de5|1TER de5]]**\\
  
 //Der Kaiser sagte zu Hippolyt / Du bist verrückt geworden : //Der Kaiser sagte zu Hippolyt / Du bist verrückt geworden :
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 Eine sehr eigenwillige Antiphon und trotzdem völlig den Assoziationsregeln entsprechend: Sie steht als zweite in einer Reihe von sechs Laudes-Antiphonen (1395-1400), die fortlaufend aus der vita des Hippolyt erzählen. Eine sehr eigenwillige Antiphon und trotzdem völlig den Assoziationsregeln entsprechend: Sie steht als zweite in einer Reihe von sechs Laudes-Antiphonen (1395-1400), die fortlaufend aus der vita des Hippolyt erzählen.
  
-Der Komponist, wer, wo, wie und wann das immer ist, liest den Text als zwei selbstständige Sätze, die beide mit **1TER de5** abgeschlossen werden. Der erste Satz schließt mit Doppelpunkt oder Fragezeichen oder Ausrufezeichen, alle drei Bedeutungen sind bei diesen Satz möglich und mitgedacht :"du bist verrückt". Die zweite Terminatio, beginnend mit Pes und Torculus, die "tuam" stark hervorheben und abrunden (nicht übertreiben: m=mediocriter!), müsste mit "mi" fortfahren. Das "fa" an seiner Stelle deutet die Ratlosigkeit des Kaisers, oder wie immer man die Gefühle des Sprechers nennen will, nahezu perfekt. Das "fa" und der folgenden kPes sind durch die Buchstaben in der adiastematischen Handschrift H fast zweifelsfrei festgelegt:+Der Komponist liest den Text als zwei selbstständige Sätze, die beide mit **1TER de5** abgeschlossen werden. Der erste Satz schließt mit Doppelpunkt oder Fragezeichen oder Ausrufezeichen, alle drei Bedeutungen sind bei diesen Satz möglich und mitgedacht :"du bist verrückt". Die zweite Terminatio, beginnend mit Pes und Torculus, die "tuam" stark hervorheben und abrunden (nicht übertreiben: m=mediocriter!), müsste mit "mi" fortfahren. Das "fa" an seiner Stelle deutet die Ratlosigkeit des Kaisers, oder wie immer man die Gefühle des Sprechers nennen will, nahezu perfekt. Das "fa" und der folgenden kPes sind durch die Buchstaben in der adiastematischen Handschrift H fast zweifelsfrei festgelegt:
 levare, höher als der Normalfall = fa, kPes unisonisch anschließen =equaliter, das sursum für den zweiten Ton des Pes muss jedenfalls emotional gedeutet werden, könnte aber zusätzlich der Hinweis auf eine **1FML la-fa-re** sein. Dafür findet sich kein zusätzlicher Hinweis. Weil 1FML la-fa-re sonst immer mit Pes sol-la beginnt ist das equaliter wohl als Argument gegen diese Übersteigerung zu lesen. Sie wäre vom Sinn des Textes her auch etwas dick aufgetragen.  Alle anderen Handschriften, auch MR, schreiben Standardform der 1TER de5.  levare, höher als der Normalfall = fa, kPes unisonisch anschließen =equaliter, das sursum für den zweiten Ton des Pes muss jedenfalls emotional gedeutet werden, könnte aber zusätzlich der Hinweis auf eine **1FML la-fa-re** sein. Dafür findet sich kein zusätzlicher Hinweis. Weil 1FML la-fa-re sonst immer mit Pes sol-la beginnt ist das equaliter wohl als Argument gegen diese Übersteigerung zu lesen. Sie wäre vom Sinn des Textes her auch etwas dick aufgetragen.  Alle anderen Handschriften, auch MR, schreiben Standardform der 1TER de5. 
  
-Der zweite Satz eröffnet mit **2INC cad ad4** und verschmilzt mit der Terminatio.+Der zweite Satz eröffnet mit **2INC cad ad4** und verschmilzt mit der Terminatio.\\
  
 {{ :ant:1396_comm1.png?300|}} {{ :ant:1396_comm1.png?300|}}
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 Ein klassisches BIN triv würde nicht abschließen und ließe offen, wann und ob eine Sinnspitze folgt. Ihre Wirkung wäre traurig spannungslos:  Ein klassisches BIN triv würde nicht abschließen und ließe offen, wann und ob eine Sinnspitze folgt. Ihre Wirkung wäre traurig spannungslos: 
  
-Der Ankläger will den Angeklagten beschämen, das kann nur auf der höchsten Rezitationsebene des Protus authenticus, dem "la" geschehen. "Práeses díxit" ist die zweiakzentige Form von BIN triv, dann folgt reine Rezitation mit Akzenttorculus auf dem Morphem "**híp**-po", der Binnensilben kPes weist das Wort aber als PPO aus; "hippólitum"+Der Ankläger will den Angeklagten beschämen, das kann nur auf der höchsten Rezitationsebene des Protus authenticus, dem "la" geschehen. "Práeses díxit" ist die zweiakzentige Form von MED triv, dann folgt reine Rezitation mit Akzenttorculus auf dem Morphem "**híp**-po", der Binnensilben kPes weist das Wort aber als PPO aus; "hippólitum"
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 {%syn:hs:ant:Xtab:1396:400%} {%syn:hs:ant:Xtab:1396:400%}
ant/1396.1557517861.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/05/10 19:51 von xaverkainzbauer