Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


neumen:neuma

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung Beide Seiten der Revision
neumen:neuma [2020/03/09 06:24]
xaverkainzbauer [Trc int]
neumen:neuma [2020/06/30 08:05]
xaverkainzbauer [circulatio TT]
Zeile 4: Zeile 4:
 Eine Neume (griech.: Wink, das Zunicken) ist das Handzeichen, mit dem der Scholaleiter anzeigt, welche Art von Silbe zu singen ist. //Eine Neume// ist also //eine Silbe//, egal wie viele "Töne" oder Stufen diese Silbe hat. Davon abgeleitet bezeichnet man das schriftliche Zeichen für eine Silbe als Neume, vor allem bei den adiastematischen Handschriften des 10. und 11. Jahrhunderts. Sobald die Neumen auf Linien gesetzt werden und ihre artikulatorische Aussage verlieren, ist die Bezeichnung der Noten als "Neume" fragwürdig und eher museal.  Eine Neume (griech.: Wink, das Zunicken) ist das Handzeichen, mit dem der Scholaleiter anzeigt, welche Art von Silbe zu singen ist. //Eine Neume// ist also //eine Silbe//, egal wie viele "Töne" oder Stufen diese Silbe hat. Davon abgeleitet bezeichnet man das schriftliche Zeichen für eine Silbe als Neume, vor allem bei den adiastematischen Handschriften des 10. und 11. Jahrhunderts. Sobald die Neumen auf Linien gesetzt werden und ihre artikulatorische Aussage verlieren, ist die Bezeichnung der Noten als "Neume" fragwürdig und eher museal. 
  
-Neumen werden üblicherweise nach ihrer Tonanzahl definiert, was nur dann sinnvoll wäre, wenn die Töne gleich lang wären, wie es der Äqualismus des 20. Jahrhunderts (Solesmes) postuliert hat. Seit mit Hilfe der Neumen von St. Gallen und Laon der Äqualismus überwunden wird, und ein nicht taktierendes sondern //sprechendes Singen// Platz greift, das den Unterschied zwischen //kurrenten// und //nicht kurrenten// Neumen akzeptiert, sodass eine "episemierte Virga" (Eintonneume) je nach Kontext sogar länger dauern kann als eine "Tristropha" (Dreitonneume), ist die Tonanzahl als Maß der Neume obsolet. Die Tonanzahl einer Neume zum Maß zu nehmen ist so zielführend, wie das Gewicht der gesprochenen Silben nach ihrer Buchstabenanzahl zu werten. Wir gehen von den **<fc #ff0000>TONSTUFEN</fc>** aus (und selbst das kommt bald an seine Grenzen).+Neumen werden üblicherweise nach ihrer Tonanzahl definiert, was nur dann sinnvoll wäre, wenn die Töne gleich lang wären, wie es der Äqualismus des 20. Jahrhunderts (Solesmes) postuliert hat. Seit auf Grund der Neumen von St. Gallen und Laon der Äqualismus überwunden wird, und ein nicht taktierendes sondern //sprechendes Singen// Platz greift, das den Unterschied zwischen //kurrenten// und //nicht kurrenten// Neumen akzeptiert, sodass eine "episemierte Virga" (Eintonneume) je nach Kontext sogar länger dauern kann als eine "Tristropha" (Dreitonneume), ist die Tonanzahl als Maß der Neume obsolet. Die Tonanzahl einer Neume zum Maß zu nehmen ist so zielführend, wie das Gewicht der gesprochenen Silben nach ihrer Buchstabenanzahl zu werten. Wir gehen von den **<fc #ff0000>TONSTUFEN</fc>** aus (und selbst das kommt bald an seine Grenzen).
  
 **<fc #ff0000>EINE NEUME IST EINE SILBE</fc>**, alle "musikalischen" Vorurteile sind wegzulassen. **<fc #ff0000>EINE NEUME IST EINE SILBE</fc>**, alle "musikalischen" Vorurteile sind wegzulassen.
Zeile 102: Zeile 102:
 Die Bivirga und Tristropha zeigen reperkutierend den Mehrwert einer Silbe auf. Dabei kann man die  Bivirga als die //nicht kurrente// Form, die Tristropha als die //kurrente// Form der Amplifizierung ansehen.  Die Bivirga und Tristropha zeigen reperkutierend den Mehrwert einer Silbe auf. Dabei kann man die  Bivirga als die //nicht kurrente// Form, die Tristropha als die //kurrente// Form der Amplifizierung ansehen. 
  
-==== Bivirga urgens MR +Wc ====+==== Bivirga urgens MR+Wc ====
  
 {{ :neumen:7409_wc_bivirga_urgens.png?150|}} {{ :neumen:7409_wc_bivirga_urgens.png?150|}}
Zeile 588: Zeile 588:
 Die circulatio, die als **NMA appl** (Neume der Zuneigung) im **PROTUS** vorkommt und dort eben diese Funktion hat, ist im **TETRARDUS** als **NMA circ** konstitutiver Bestandteil des **[[cento_an:tt8_nov#nov_princ | 8NOV princ]]**. Die circulatio, die als **NMA appl** (Neume der Zuneigung) im **PROTUS** vorkommt und dort eben diese Funktion hat, ist im **TETRARDUS** als **NMA circ** konstitutiver Bestandteil des **[[cento_an:tt8_nov#nov_princ | 8NOV princ]]**.
  
 +Die circulatio kann auch auf zwei Silben aufgeteilt sein, so z.B. im Cento A der RP des 8.Modus a.e.: 
 -------------------------------------- --------------------------------------
 ===== Pes subpunctis resupinus=====  ===== Pes subpunctis resupinus===== 
neumen/neuma.txt · Zuletzt geändert: 2024/06/09 07:34 von xaverkainzbauer