Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


neumen:neuma

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung Beide Seiten der Revision
neumen:neuma [2019/08/30 15:07]
xaverkainzbauer [applicatio TT]
neumen:neuma [2019/09/21 08:40]
xaverkainzbauer [NEUMA]
Zeile 9: Zeile 9:
  
 **<fc #ff0000>EINE NEUME BEGINNT NICHT MIT DER ERSTEN NOTE, SIE HÖRT MIT DER LETZTEN NOTE AUF</fc>**.\\ **<fc #ff0000>EINE NEUME BEGINNT NICHT MIT DER ERSTEN NOTE, SIE HÖRT MIT DER LETZTEN NOTE AUF</fc>**.\\
-Die Anregung zu diesem Axiom ging von L. Agustoni aus. Als er bei den Gregorianikkursen in Essen von seinem wohl missglückten Lehrbuch von 1963/1968 sprach, stellte er fest: "Aber ich habe darin nichts Falsches gesagt – außer dem einen Satz 'Eine Neume beginnt mit der ersten Note' – das ist falsch." Entgegen neuzeitlichem Denken haben wir frühmittelalterliche Strukturen (Melodien, Neumen) vom Ende her zu denken: "in finis iuducabitur".+Die Anregung zu diesem Axiom ging von L. Agustoni aus. Als er bei den Gregorianikkursen in Essen von seinem wohl missglückten Lehrbuch von 1963/1968 sprach, stellte er fest: "Aber ich habe darin nichts Falsches gesagt – außer den einen Satz 'Eine Neume beginnt mit der ersten Note' – das ist falsch." Entgegen neuzeitlichem Denken haben wir frühmittelalterliche Strukturen (Melodien, Neumen) vom Ende her zu denken: "in finis iuducabitur".
  
 Einleitung Hradetzky-Marsch Einleitung Hradetzky-Marsch
Zeile 19: Zeile 19:
 Das hat weitreichende Konsequenzen für das Verständnis der Quellen und ihre Interpretation,\\ Das hat weitreichende Konsequenzen für das Verständnis der Quellen und ihre Interpretation,\\
 das stellt das etablierte System der gregorianischen Begriffe (die opinio communis) in Frage \\ das stellt das etablierte System der gregorianischen Begriffe (die opinio communis) in Frage \\
-und erfordert einen völligen Neuansatz, basierend auf den Erkenntnissen Eugene Cardines, Rupert FischersGodehard Joppichs und Luigi Agustoni.+und erfordert einen völligen Neuansatz, basierend auf den Erkenntnissen von Eugene Cardine, Rupert Fischer, Luigi Agustoni und Godehard Joppich.
  
 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zeile 27: Zeile 27:
 • **Quilisma** und **Oriscus** sind zwei Zeichen, die in der Adistematie eine helfende Funktion anstelle der fehlenden Linien haben. In  der Diastemie sind sie überflüssig. Die diastematichen Schreiber, im Dilemma kein Jota und Strichlein auslassen zu wollen/dürfen, übertragen die unverstandenen Zeichen Oriscus und Quilisma dann doch als Ton, wenn manchmal auch an ungewöhnlicher Stelle <fc #ff0000>QUILISMA et ORISCUS NON SONENTI</fc>. • **Quilisma** und **Oriscus** sind zwei Zeichen, die in der Adistematie eine helfende Funktion anstelle der fehlenden Linien haben. In  der Diastemie sind sie überflüssig. Die diastematichen Schreiber, im Dilemma kein Jota und Strichlein auslassen zu wollen/dürfen, übertragen die unverstandenen Zeichen Oriscus und Quilisma dann doch als Ton, wenn manchmal auch an ungewöhnlicher Stelle <fc #ff0000>QUILISMA et ORISCUS NON SONENTI</fc>.
  
-• Die "Liqueszenz" hat //nie// einen (auch noch so kleinen) Nebenton. Die augmentative Liqueszenz breitet eine wichtige Silbe klanglich aus, die diminutive Liqueszenz kappt (zb. die weiterführende Clivis) und staut. Ihre Aufgabe ist es, gerade diesen zweiten weiterführenden Ton zu verhindern.+• Die "Liqueszenz" hat //nie// einen (auch noch so kleinen) Nebenton. Die augmentative Liqueszenz breitet eine wichtige Silbe klanglich aus, die diminutive Liqueszenz kappt (zb. die weiterführende Clivis) und staut. Ihre Aufgabe ist es, gerade diesen zweiten weiterführenden Ton zu verhindern. <fc #ff0000>LIQUESZENS SINE SECUNDO TONO</fc>.
  
  
-Diese drei Grundsätze unterscheiden unsere Restitution/Interpretation wesentlich von dem seit 150 Jahren gängigen Verständnis (opinio communis) davon, was Gregorianischer Choral sei. +Diese drei Grundsätze unterscheiden unsere Restitution/Interpretation wesentlich von dem seit 150 Jahren gängigen Verständnis (opinio communis) davon, was Gregorianischer Choral sei. Daraus resultieren aber auch neue Regeln für die Quadratnotenschrift.
  
 –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
neumen/neuma.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/29 07:56 von xaverkainzbauer