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antiphon:antiphon

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antiphon:antiphon [2015/08/23 20:08]
xaverkainzbauer
antiphon:antiphon [2015/09/05 16:25]
xaverkainzbauer [Si]
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 Spätere, diastematische Handschriften (11.-12.Jh) ermöglichen die Restitution der Melodie. Spätere, diastematische Handschriften (11.-12.Jh) ermöglichen die Restitution der Melodie.
  
-Die opinio communis nimmt an, Gregorianischer Choral sei, von leicht korrigierbaren Randunschärfen abgesehen, allzeit Ein und das Selbe gewesen. Sie macht dabei die Hss des 12. und 13.Jh., wohl wegen der Fülle der Quellen und ihrer relativ leichten Lesbarkeit, zum Ausgangspunkt ihrer Betrachtung. Geprägt ist sie von den Editionen von Solesmes aus dem 19.Jh.+Die opinio communis geht davon aus, Gregorianischer Choral sei, von leicht korrigierbaren Randunschärfen abgesehen, allzeit Ein und das Selbe gewesen. Sie macht dabei die Hss des 12. und 13.Jh., wohl wegen der Fülle der Quellen und ihrer relativ leichten Lesbarkeit, zum Ausgangspunkt ihrer Betrachtung. Geprägt ist sie von den Editionen von Solesmes aus dem 19.Jh.
  
 Unser semiologischer Ansatz hingegen postuliert: Der mündlich tradierte Kern des Antiphonal-Repertoires war um 600 n.Chr, um oder unmittelbar nach Papst Gregor d.Gr. ( 7.Jh.) bereits ausgebildet, ging durch die Redaktion der karolinischen Renaissance (8./9.Jh.) und muss bis zur Zeit seiner ersten Niederschrift (codex Hartker vor/um 1000 / Mont Renaud 10.Jh ?) allen Regeln einer mündlichen Überlieferung (oral tradition) entsprochen haben. **Oral tradition** setzt die Verwendung von „Versatzstücken“ voraus, die, bei Kenntnis eines Grundrepertoires an Formeln (Cento/Centones -  Formeln - Neumen), jederzeit aus der Textvorlage die ihr entsprechend zwingende Melodie schaffen kann. Die Regeln der** vorschriftlichen** "oral tradition" sollten sich aus den ältesten Handschriften erheben lassen. Dieser Versuch wird in der "Analyse" auf Basis der in "Synopsis" aufbereiteten Quellen unternommen. Unser semiologischer Ansatz hingegen postuliert: Der mündlich tradierte Kern des Antiphonal-Repertoires war um 600 n.Chr, um oder unmittelbar nach Papst Gregor d.Gr. ( 7.Jh.) bereits ausgebildet, ging durch die Redaktion der karolinischen Renaissance (8./9.Jh.) und muss bis zur Zeit seiner ersten Niederschrift (codex Hartker vor/um 1000 / Mont Renaud 10.Jh ?) allen Regeln einer mündlichen Überlieferung (oral tradition) entsprochen haben. **Oral tradition** setzt die Verwendung von „Versatzstücken“ voraus, die, bei Kenntnis eines Grundrepertoires an Formeln (Cento/Centones -  Formeln - Neumen), jederzeit aus der Textvorlage die ihr entsprechend zwingende Melodie schaffen kann. Die Regeln der** vorschriftlichen** "oral tradition" sollten sich aus den ältesten Handschriften erheben lassen. Dieser Versuch wird in der "Analyse" auf Basis der in "Synopsis" aufbereiteten Quellen unternommen.
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 ===== Si =====   ===== Si =====  
   Silos (British Museum add. 30850)     Silos (British Museum add. 30850)  
-spanische Quelle +spanische Quelle 
-Der artikulatorische Wert und vor allem der melodische Wert dieser adiastematischen Quelle ist äußerst gering. Ihr Wert liegt in der **tonalen** Erschließung. Sowohl das PsalmIncipit, als auch das "Gloria in excelsis deo" werden neumiert angegeben.+Der artikulatorische Wert und vor allem der melodische Wert dieser an sich adiastematischen Quelle ist äußerst gering. Ihr Wert liegt in der **tonalen** Erschließung. Sowohl das PsalmIncipit, als auch das "Gloria in excelsis deo" werden neumiert angegeben.
antiphon/antiphon.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/11 20:13 von georgwais